Futterstellen

Füttern allein reicht nicht!

Die Katzenhilfe kümmert sich um Streuner, die oft ohne direkten menschlichen Bezug aufgewachsen und deshalb extrem scheu sind. Diese Tiere schlagen sich mehr schlecht als recht durch, sind meist unterernährt und von Parasiten befallen. Wenn uns solche Katzen gemeldet werden, versuchen wir sie so schnell wie möglich einzufangen. Sie werden sofort kastriert und danach wieder an ihre angestammten Plätze zurückgebracht.

Aus Mitleid herrenlose Katzen zu füttern, ohne sie gleichzeitig kastrieren zu lassen, führt zu einem stetigen Anwachsen dieser Populationen. Aus anfänglich ein, zwei Katzen werden dann ganz schnell 10 oder mehr, Inzucht und Krankheiten inbegriffen. Füttern allein hat deshalb mit Tierschutz bzw. Verhinderung von Katzenelend nichts zu tun.

Die Katzenhilfe richtet möglichst geschützte Futterstellen ein, an denen die Tiere täglich von unseren Betreuern, das ganze Jahr über und bei Wind und Wetter, mit artgerechtem Futter versorgt werden. Außerdem stellen wir ihnen dort ggf. Schlafhäuschen aus Styropor auf und überwachen die Plätze immer wieder mit Wildtierkameras. Sehr wichtig ist dies in Bezug auf zugewanderte, unkastrierte Kätzinnen, die ihren Nachwuchs zur Futterstelle bringen. Die Kleinen müssen rechtzeitig eingefangen werden, ehe sie selbst verwildern. Eine Vermittlung in gute Hände ist ansonsten nur schwer und mit hohem Einsatz auf den Pflegestellen, manchmal gar nicht mehr, möglich.

Die Sorge von eventuellen Anwohnern, ihre eigenen Katzen würden sich an unseren Futterstellen vollfressen, ist in den allermeisten Fällen unbegründet: Halterkatzen werden nur sehr selten von unseren Kameras aufgezeichnet. In der Regel meiden sie Stellen mit mehreren Streunern, da diese Reviere und Futterplätze aggressiv verteidigen.

Ratten und Mäuse

Futterstellen für Straßenkatzen ziehen keine Ratten und Mäuse an!! Woher dieses wirklich sonderbare Vorurteil kommt, bleibt uns ein großes Rätsel. Katzen haben sich vor Jahrtausenden dem Menschen angeschlossen, weil es in seiner Nähe ein hohes Nageraufkommen gab. Die Menschen haben die Nähe der Katzen genau deswegen geschätzt - weil sie die Schadnager reduzierten.

Das große Unglück für die Katzen begann, als die Kirche im Mittelalter die Katzen dämonisierte und zu "Ausgeburten des Teufels" erklärte. Plötzlich waren sie keine wertvollen und geschätzten Helfer mehr. Ähnlich verunglimpft und im Aberglauben verfolgt wie Hexen, wurde das bei vielen Völkern heilige Tier tausendfach grausam getötet. Die Dezimierung der Katzen hatte für die Menschen damals schlimme Folgen: Die Pest, übertragen durch ihr Wirtstier, die Ratte bzw. Rattenflöhe, breitete sich aus.

Katzen sind für Ratten und Mäuse Todfeinde. Warum die sich ausgerechnet an einer Futterstelle ansiedeln sollten, konnte uns noch niemand erklären. Allein die Anwesenheit einer Katze hält Ratten auf Abstand. Gerade Ratten leben überall und sehr gerne in Menschennähe, weil sie dort genügend Speisereste und Abfälle finden, von denen sie sich bestens ernähren können.

Fütterungsverbote von Gemeinden werden gern mit dem Hinweis ausgesprochen, dass Futterplätze für Katzen Ratten anlocken. Ein haarsträubendes Argument, das leider auch im 21. Jahrhundert gerade auf dem Land seine Wirkung nicht verfehlt. Hier werden Mäuse und Ratten lieber mit Gift bekämpft als mit ihren natürlichen Feinden. Traurig, welch falschen Weg hier die Einstellung den Katzen gegenüber eingeschlagen hat: vom wertvollen Helfer zur verachteten Kreatur.

Katzenhilfe Langenau e.V.